07.01.2025
Veranstaltungen von Januar bis März
Wir freuen uns, das neue Jahr mit zwei Filmvorführungen im Kino in der LAGERHALLE einzuläuten und damit die Wartezeit bis zum EMAF zu verkürzen.
Am Mittwoch, den 22.01., zeigen wir in Kooperation mit unseren langjährigen Partnerinnen vom Kunstraum hase29 im Kontext der Ausstellung „Glitch in der Matrix” den feministischen Science-Fiction BORN IN FLAMES von Lizzie Borden (1983). Im Anschluss laden wir herzlich zum Gespräch mit Katrin Mundt (EMAF) und Jasmina Janoschka (hase29) ein.
Am darauffolgenden Mittwoch, den 29.01., setzen wir, ebenfalls im Kino in der LAGERHALLE, mit Jean-Pierre Gorins dokumentarischem Essay POTO AND CABENGO (1980) unsere Reihe „Sehen, um zu hören” fort. Der Film begibt sich auf die Spuren eines Zwillingspaars und zeichnet die Kontroversen um Kindheit, Sprache und gesellschaftliche Teilhabe nach, die sich an ihnen entzündeten.
Mi, 22.01.2025, 19 Uhr – LAGERHALLE Osnabrück
Born in Flames, Lizzie Borden, US 1983, 80’ (OmdU) In Kooperation mit dem Kunstraum hase29
Lizzie Bordens Science-Fiction-Film BORN IN FLAMES (1983) zeigt eine dystopische Zukunft in den USA, in der eine feministische Revolution gegen bestehende Machtstrukturen ausgerufen wird, um soziale Ungleichheiten und die Unterdrückung von Frauen zu bekämpfen. Der Film nutzt Medien – vor allem das Radio – als Symbol für den Widerstand und thematisiert den Kampf für Gleichberechtigung in einem autoritären Staat, der Reformen blockiert und alternative Stimmen unterdrückt. Wie auch die Ausstellung „Glitch in der Matrix” im Kunstraum hase29 setzt sich der Film mit der Frage auseinander, wie unsere Vorstellung von „Realität” durch politische und mediale Machtstrukturen manipuliert wird. Im anschließenden Gespräch mit Katrin Mundt und Jasmina Janoschka geht es u.a. um die Frage, inwiefern Glitches – Störungen im System – Kontrollverlust, aber auch gesellschaftliche Veränderung befördern.
Der Eintritt ist frei.
Mi, 29.01.2025, 19 Uhr – LAGERHALLE Osnabrück
Sehen, um zu hören, Teil 2: Poto and Cabengo, Jean-Pierre Gorin, US/BRD 1980, 72’ (en OF)
Grace und Virginia sind Zwillingsschwestern aus San Diego. Da sie weitgehend isoliert von der Außenwelt aufwachsen, haben die Mädchen eine private Form der Kommunikation entwickelt – eine Mischung aus Deutsch und Englisch, den Sprachen, von denen sie zu Hause umgeben sind. Jean-Pierre Gorins vielstimmiger dokumentarischer Film betrachtet die Lebensumstände der Mädchen und zeichnet die medialen Reaktionen nach, die das Bekanntwerden ihrer „Geheimsprache” auslöste. Er erfasst dabei auch das Unbehagen, das diese ungewöhnliche, von der Umwelt scheinbar abgekoppelte Sprachgemeinschaft in der Gesellschaft erzeugte. Eine ungewöhnliche Studie über Worte und Gesichter, Massenmedien und Isolation und die politischen Dimensionen von Familie.
Tickets: 6 EUR / 5 EUR (erm.)
Weitere Termine zum Vormerken:
18.02.2025, 19:00 Uhr – LAGERHALLE Osnabrück
Sehen, um zu hören, Teil 3: Leila und die Wölfe, Heiny Srour, UK/FR/BE/NL/LB/SE 1980-84, 95´ (Arabisch mit en UT)
Mit LEILA UND DIE WÖLFE der libanesischen Filmemacherin Heiny Srour freuen wir uns einen Klassiker des feministischen Films in Osnabrück zu zeigen. Im Zentrum steht Leila, eine in London lebende junge Libanesin, die auf der Suche nach ihrer eigenen Rolle in der Gesellschaft der kollektiven Erinnerung arabischer Frauen und ihrem oft verborgenen Anteil an der jüngeren Geschichte des Nahen Ostens nachspürt. Sie begibt sich auf eine imaginäre Zeitreise vom frühen 20. Jahrhunderts bis in ihre Gegenwart und durch die umkämpften Landschaften Palästinas und des Libanon. Dabei verweben sich Geschichte und persönliche Erinnerungen, Archivmaterial und Folklore. Sechs Jahre arbeitete Heiny Srour an der Fertigstellung dieses außerordentlichen Films, der von der Hoffnung auf Befreiung aus patriarchaler und kolonialer Herrschaft getragen ist.
Leila und die Wölfe wurde restauriert vom CNC – Centre national du cinéma et de l’image animée und wurde ausgewählt für die Venice Classics 2021. Der Film ist im Verleih von Cinenova, London, einer ehrenamtlichen Organisation für die Erhaltung und den Verleih feministischer Film- und Videokunst.
Tickets: 6 EUR / 5 EUR (erm.)
26.03.2025, 19 Uhr – LAGERHALLE Osnabrück
Sehen, um zu hören, Teil 4: Winter adé, Helke Misselwitz, DDR 1987-88, 116’ (de OF)
Im Winter 1987 kehrt die Filmemacherin Helke Misselwitz an den Bahnübergang bei Zwickau zurück, wo sie 40 Jahre zuvor in einem Krankenwagen geboren wurde. Von dort aus begibt sie sich auf eine Reise quer durch die DDR. Die Filmemacherin begegnet Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher sozialer Herkunft: eine alleinerziehende Arbeiterin aus einer Brikettfabrik, zwei junge Punks, eine erfolgreiche Berliner Ökonomin und eine 85-jährige Dame, die gerade diamantene Hochzeit feiert. Misselwitz gibt Raum und hört zu, während die Frauen erzählen: von ihren unterschiedlichen Leben, ihren Enttäuschungen und Hoffnungen für die Zukunft. Die große Nähe der Frauen zueinander prägt diesen Film, der voller Brüche und Widersprüche ist, aber auch komisch und voller Zuversicht. Ein eindrückliches atmosphärisches Porträt der DDR kurz vor dem Ende ihres Bestehens.
Tickets: 6 EUR / 5 EUR (erm.)
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und senden herzliche Grüße vom Team des EMAF 2025!