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European Media Art Festival № 38

23 – 27 April 2025
↳ Festival
23 April – 25 Mai 2025
↳ Ausstellung

Medienkünstler*innen aus der ganzen Welt können ihre Arbeiten jetzt für die Sichtung zum European Media Art Festival 2025 einreichen. Die Online-Plattform unter https://emaf.filmchief.com/entry-forms ist ab sofort geöffnet.

Wir freuen uns über Arbeiten aus den Bereichen Film, Installation und Expanded (Live-Projekte wie Performances, interaktive Arbeiten oder Workshops). Die Einreichfrist endet am 10. Januar 2025. Unser kuratorisches Team wird aus den eingereichten Arbeiten das Programm für das kommende Festival zusammenstellen.

Das Einreichen von Arbeiten ist kostenfrei. Für alle für das Festival ausgewählten Beiträge werden Künstler*innenhonorare gezahlt.

News

29.10.2024 EMAF 38 - Neue Filmreihe "Sehen, um zu hören"

still The Halfmoon Files

Wie erinnern wir Vergangenes, und wer redet mit, wenn wir davon erzählen? In den kommenden Monaten zeigt das EMAF in Kooperation mit dem Kino in der LAGERHALLE Filme aus vier Jahrzehnten und unterschiedlichen Teilen der Welt. Sie bewegen sich zwischen Zeiten und Orten, suchen dabei die unscharfen Ränder politischer Umbrüche auf und legen die verschütteten Spuren historischer Ereignisse wieder frei. Sie nutzen unterschiedliche Formen des dokumentarischen Erzählens, in denen sich persönliche und kollektive Erinnerung, gesprochenes Wort und mediales Gedächtnis überlagern.

Den Anfang macht am 20. November um 19 Uhr:

The Halfmoon Files von Philip Scheffner, DE 2007, 87’ (Englisch, Hindi, Punjabi, Gurkha mit deutschen UT)

„Es war einmal ein Mann. Er geriet in den europäischen Krieg. Deutschland nahm diesen Mann gefangen. Er möchte nach Indien zurückkehren. Wenn Gott gnädig ist, wird er bald Frieden machen. Dann wird dieser Mann von hier fortgehen.“ Knisternd verklingen die Worte von Mall Singh, gesprochen in einen Grammophontrichter am 11. Dezember 1916 in der Stadt Wünsdorf bei Berlin. 90 Jahre später ist Mall Singh eine Nummer auf einer alten Schellackplatte in einem Archiv, eine unter Hunderten von Stimmen von Kolonialsoldaten des Ersten Weltkrieges. The Halfmoon Files ist eine Gespenstergeschichte, ein Dokumentarfilm und eine Recherche zu den Verflechtungen von Politik, Kolonialismus, Wissenschaft und Medien. Philip Scheffner folgt darin diesen Stimmen an den Ort ihrer Aufnahme. Wie in einem Memoryspiel, das bis zum Ende unvollständig bleibt, deckt er Bilder und Töne auf, in denen die Geister der Vergangenheit zum Leben erwachen.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro

25.10.2024 EMAF 38 - Herzlich Willkommen an unsere neue Sichtungskommission!

Kommission 2025

Die Sichtung fürs kommende Festival hat begonnen, und wir freuen uns sehr, euch heute unser neues Sichtungsteam vorzustellen: Juan David González Monroy, Rita Macedo, Christina Stuhlberger und Clarissa Thieme werden in den kommenden Monaten gemeinsam mit Katrin Mundt die Filme für die International Selection und Features auswählen und beim Festival vorstellen. Wir sind gespannt auf den Austausch und die gemeinsame Programmarbeit!

Juan David González Monroy ist ein in Berlin lebender bildender Künstler. Seit 2010 arbeitet er gemeinsam mit Anja Dornieden unter dem Namen OJOBOCA. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich auf den fotochemischen Film und erforscht das Kino als soziales Ritual. Die Filme, Installationen und Expanded-Cinema-Performances von OJOBOCA wurden in zahlreichen Soloscreenings und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem im Museum of the Moving Image, dem ICA London, Wexner Center for the Arts, Anthology Film Archives, Haus der Kulturen der Welt sowie auf Filmfestivals wie der Berlinale und dem New York Film Festival.

Rita Macedo ist Filmemacherin und Videokünstlerin und lebt in Berlin. Seit 2018 ist sie künstlerische Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, wo sie verschiedene filmbezogene Fächer unterrichtet. Ihre Arbeit bewegt sich in den Bereichen Dokumentarfilm und spekulative Fiktion, mit einem Fokus auf Bedeutung, Erinnerung und Geschichte, und wurde auf zahlreichen Ausstellungen und Festivals gezeigt, wie dem European Media Art Festival, dem Berwick Film and Media Arts Festival, dem Kurzfilmfestival Hamburg, dem IndieLisboa International Film Festival, dem Kasseler Dokfest und anderen.

Christina Stuhlberger ist eine in Wien und Brüssel lebende Künstlerin und Filmemacherin. Sie ist Mitbegründerin von elephy, einem Kollektiv und einer Plattform für Film und audiovisuelle Kunst, und arbeitet als Gastkuratorin für das Courtisane Film Festival in Gent. Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie Doktorandin an der LUCA School of Arts in Brüssel und unterrichtet im Rahmen des internationalen Masterstudiengangs Doc Nomads im Bereich Dokumentarfilm.

Clarissa Thieme ist eine Filmemacherin und Künstlerin. Ihre Filme, Installationen und performativen Interventionen konzentrieren sich auf Brüche zwischen individueller Erinnerung und ihrer Übersetzung in Prozesse historischer Objektivierung. Ihre neue Arbeit erforscht ein lebendiges Archiv als neues Gemeingut und Verletzlichkeit als künstlerische Strategie des Widerstands und der Solidarität. Thieme ist Mitbegründerin von ARchipelago, einer ortsspezifischen Archivierungsplattform, und der Open-Archive Initiative Između Nas/Between Us Sarajevo. Sie ist Doktorandin am Artistic Research Center (ARC) an der Wiener Filmakademie (mdw).

Noch bis zum 10. Januar könnt ihr hier eure aktuellen Filme, Installationen und Live-Projekte einreichen: https://emaf.filmchief.com/entry-forms.

23.09.2024 EMAF 38 - Call for Entries

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Medienkünstler*innen aus der ganzen Welt können ihre Arbeiten jetzt für die Sichtung zum European Media Art Festival 2025 einreichen. Die Online-Plattform unter https://emaf.filmchief.com/entry-forms ist ab sofort geöffnet.

Wir freuen uns über Arbeiten aus den Bereichen Film, Installation und Expanded (Live-Projekte wie Performances, interaktive Arbeiten oder Workshops). Die Einreichfrist endet am 10. Januar 2025. Unser kuratorisches Team wird aus den eingereichten Arbeiten das Programm für das kommende Festival zusammenstellen.

Das Einreichen von Arbeiten ist kostenfrei. Für alle für das Festival ausgewählten Beiträge werden Künstler*innenhonorare gezahlt.

Neuausrichtung der Preise

Wir werden ab der kommenden Festivalausgabe die Preisvergabe neu ausrichten. Bisher wurden unter allen für den Internationalen Wettbewerb ausgewählten Filmen die drei Preise des Festivals vergeben. In Zukunft werden wir die vorhandenen Preisgelder paritätisch unter allen kurzen und mittellangen Filmen aufteilen, die für die künftig so genannte International Selection ausgewählt werden. Diese sind gleichberechtigte Gewinner des EMAF Award und erhalten ein Preisgeld von je 400,00 €.

Wir sind der Überzeugung, dass Filme keinen Wettbewerb brauchen, um ihre Besonderheit unter Beweis zu stellen. Unsere Filmauswahl und Programmierung baut auf den Dialog, der sich zwischen Filmen ebenso entfaltet wie zwischen Filmen und Publikum. Wir verstehen den Verzicht auf Wettbewerbe außerdem als einen weiteren Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz in der Festivalarbeit. Ähnlich wie die konsequente Zahlung von Künstler*innenhonoraren und die Absage an Premierenzwänge soll er das EMAF als einen Ort stärken, an dem Austausch und Begegnung den Vorrang haben gegenüber Konkurrenz und Exklusivität.

Eine Jury des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) vergibt unter allen Filmen der International Selection den EMAF Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik. Der Preis ist undotiert.

Deutsche Kurzfilme, die für die International Selection ausgewählt wurden, können gemäß den geltenden Bestimmungen der Filmförderungsanstalt (FFA) für die Vergabe von fünf Referenzpunkten berücksichtigt werden. Für den EMAF Medienkunstpreis der deutschen Filmkritik wird bei der Punktevergabe auch weiterhin zwischen Nominierung und Preisträgerfilm unterschieden.

Das 38. European Media Art Festival findet vom 23. bis zum 27. April 2025 statt. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird bis zum 25. Mai 2025 zu sehen sein.

29.04.2024 EMAF 37 - Jurys vergeben drei Preise

EMAF Preisverleihung

Nach fünf Tagen ist gestern in Osnabrück das 37. European Media Art Festival zu Ende gegangen. Wir freuen uns über das große Interesse, das dem Festival entgegengebracht wurde, und über die guten Gespräche, die geführt wurden. Am Samstagabend sind beim EMAF in der Kunsthalle Osnabrück die Preise vergeben worden.

Den EMAF Award für eine herausragende Arbeit in der Medienkunst erhielt die Künstlerin Monica Maria Moraru für I Am Also Part of the Three Turns. Der experimentelle Film zeichnet auf Grundlage fragmentarischer, mündlicher Überlieferungen die Auswirkungen eines Erdbebens in Bukarest und einer zeitgleichen Überschwemmung in der rumänischen Kleinstadt Buzau nach. Der EMAF Award ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an Peng Zuqiang für seinen Film The Cyan Garden, der sich um einen revolutionären Radiosender dreht, der nicht auffindbar sein sollte, und eine Airbnb-Wohnung, die eine Freundin des Künstlers in ihrer gemeinsamen Heimatstadt betreibt. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Hey Sweat Pea von Alee Peoples wird mit dem EMAF Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Er erzählt auf humorvolle und überraschende Weise davon wie, das Älterwerden der Eltern mit einem existenziellen Impuls in den Vororten von Los Angeles kollidiert. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Der EMAF Award und der Dialog-Preis wurden von einer Jury aus Medienkünstler*innen und Kurator*innen vergeben, der in diesem Jahr Marwa Arsanios, Adam Khalil und Pieter-Paul Mortier angehören. Die Filmkritiker*innen Alejandro Bachmann, Sebastian Markt und Gabriele Summen bildeten die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.

Der EMAF Award für I Am Also Part of the Three Turns gehe an Monica Maria Moraru „für die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Erdbebens von Bukarest in 1977 und den Versuch, diese von den politischen Behörden instrumentalisierte, historische `sogenannte´ Naturkatastrophe neu zu schreiben“, urteilte die Jury. „Der Film zeigt die scheinbare Stabilität von Ordnungen, seien es natürliche oder politische, um jene Kategorien und unser Verhältnis zu ihnen zu hinterfragen.“ Die Jury sprach zudem eine lobende Erwähnung für Belfi von Ismaël Iken aus. Der Film erforscht die Faszination für ein abgebrochenes Stück einer goldenen Bankkarte, in der sich Fiktion und Realität vermischen.

Der Dialog-Preis für The Cyan Garden von Peng Zuqiang wird vergeben „für seine eindringliche und faszinierende historische Archäologie der Klänge und Stimmen eines Untergrund-Radiosenders“, begründet die Jury ihre Entscheidung. „Diese Ausgrabung von Stimmen der malaysischen Revolution lässt sowohl eine historische Intimität als auch die Geschichte des Intimen, wie es damals existierte, aufleben.“ Eine lobende Erwähnung vergibt die Jury an detours while speaking of monsters von Deniz Şimşek. Der Film erzählt die Jahrtausende alte Sage von einem Wassermonster, dessen Mythos auf die Vorfahren der Armenierinnen und Kurdinnen rund um den Vansee zurückgeht – eine Region, die die ethnische Säuberung beider Völker erlebt.

Mit Hey Sweet Pea von Alee Peoples zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik eine „in besonderer Weise überzeugende filmische Antwort“ aus, auf die Frage, wie man das Gefühl beschreibt, „dass ein gigantisches Nichts langsam alles auffrisst“, heißt es in der Begründung der Jury. „Indem man die Unendliche Geschichte, die man Kindern und Erwachsenen erzählt, aus der Virtualität holt und sie auf die konkrete Welt überträgt. Und indem man selbst mit fast nichts, nur den Dingen, die zur Hand sind, die sichtbar erfasst oder hörend wahrgenommen werden können, virtuos und bescheiden, verspielt und insistierend, deprimiert lachend Filme macht.“ Eine lobende Erwähnung in dieser Kategorie geht an Ann Carolin Renninger für Der Wind nimmt die mit. Der Film erzählt die Geschichte von Rovin, Maria und Christopher, die alle drei auf der Suche nach etwas sind.

Wir bedanken uns bei allen Künstler*innen, Helfer*innen und bei unseren Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

Die Ausstellung des 37. EMAF ist noch bis zum 26. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen.

25.04.2024 EMAF 37 - Eröffnung

Eröffnung Gruppenbild

Wir freuen uns, dass gestern Abend in der Kunsthalle Osnabrück der Startschuss für fünf Tage European Media Art Festival gefallen ist. Rund 1.000 Menschen waren dabei, als Anna Jehle & Juliane Schickedanz (Leitung Kunsthalle Osnabrück), Wolfgang Beckermann (Erster Stadtrat, Stadt Osnabrück), Staatssekretär Dr. Jörg Mielke (Niedersächsische Staatskanzlei) und Alfred Rotert & Katrin Mundt (Leitung EMAF) das Festival bei recht kühlen Temperaturen eröffnet haben.

„So international und auch vom künstlerischen Ansatz her vielfältig zusammengesetzt die ausgewählten Werke sind, so international und vielfältig sind die Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung und der Filmprogramme. Und so spiegeln sich in dem 5-tägigen Programm des Festivals, der Ausstellung, den annähernd 100 Filmen, den zahlreichen Performances und Wortbeiträgen auch diese vielfältigen Ansätze und Perspektiven wider“, so hat es Wolfgang Beckermann, der Erste Stadtrat der Stadt Osnabrück, gestern Abend bei der Eröffnung des 37. European Media Art Festivals in der Kunsthalle Osnabrück gesagt.

Dementsprechend geht es nun weiter mit vier Tagen vollem Programm. Hier haben wir einige Tipps für Euch zusammengestellt:

Als Teil des Themenprogramms Sudden Flash zeigen wir morgen (Freitag) um 20 Uhr 30 im Filmtheater Hasetor den Film Memoria. Es geht um die schottische Orchideenzüchterin Jessica (Tilda Swinton), die ihre Zeit in Bogotá bei ihrer Schwester und deren Familie verbringt. Ein unerklärlicher und nicht nachweisbarer Knall weckt sie auf, und sie versucht ihn aufzuspüren: um ihn nachzustellen, um ihn mit jemandem zu teilen, um herauszufinden, was er ist. Schwaden einer unbestimmten Stille machen sich zitternd bemerkbar: Jeden Moment könnten sie von einem Bild oder einem Geräusch durchschnitten werden, das keinen Ursprung und für die meisten keine Auswirkungen zu haben scheint – eine Katastrophe ohne Präzedenz oder Konsequenz.

Das Panel How to Resist as an Artist? am Samstag um 15 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück thematisiert die Hintergründe der Bewegung „Strike Germany“. Jury-Mitglied Marwa Arsanios, die Künstlerin Caitlin Berrigan und der Kulturtheoretiker und Philosoph Sami Khatib diskutieren mit Moderatorin Franziska Pierwoss darüber, welche Wirkungsmacht der Widerstand von Kulturschaffenden gegen die Diskriminierung von Filmemacher*innen von No Other Land während und nach der Berlinale durch Politik und Medien entfalten kann. Wie gehen Kulturschaffende mit Absagen, Skandalisierung und Repression um? Wie erhalten sie Räume für Widerspruch und Meinungsverschiedenheiten, ohne einzelne Stimmen aus institutionellen Kontexten auszugrenzen? Das Panel soll Gastredner*innen und Publikum Raum geben, ihre Gedanken, Erfahrungen und Strategien zu teilen.

Ebenfalls am Samstag, um 19 Uhr, werden in der Kunsthalle Osnabrück drei Preise verliehen: der EMAF Award (dotiert mit 3.000 Euro), der Dialog Preis (dotiert mit 2.000 Euro) und der EMAF Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (dotiert mit 2.000 Euro). Auf die Preisverleihung folgt um 20 Uhr 30 das live music set COOL FOR YOU.

Am Sonntag ist um 14 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück die Performance voice under – sensory assembly zu sehen, gefolgt von einem Gruppengespräch unter der Leitung von Ester M. Bergsmark and Anna Zett.

Das performative Filmscreening voice under ist eine Einladung, den eigenen Körper ins Kino zu bringen: mit den Augen hören, mit dem Rücken sehen, auf die Leinwand mit dem Gefühl der eigenen Erfahrung reagieren. Die Veranstaltung gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil ist eine Meditation und ein 8-minütiger Film, der zweite Teil ein Brettspiel, und der letzte Teil besteht aus einem 24-minütigen Film sowie einem Moment der Stille. In dieser neuen Arbeit, die ursprünglich für den Stockholmer Kunstraum Accelerator entwickelt wurde, erforscht die Filmemacherin und Meditationsleiterin Ester M. Bergsmark den Tastsinn als eine Sensibilität, die wir mit Quallen und uralten Wirbeltieren teilen, und macht ihn als Quelle von Verletzlichkeit und Widerstand zugänglich.

30 Menschen können an der Performance teilnehmen – bitte meldet Euch unter presse@emaf.de rechtzeitig an.

Wir wünschen allen Gästen und Freund*innen des Festivals weiterhin eine gute Zeit und interessante Einblicke beim 37. European Media Art Festival!!

15.04.2024 Feelers, Sensors: Seismic Vibrations & Cultural Noise - DIY Workshop mit Lotta Stöver

Workshop Lotta Stöver

Zum Internationalen Museumstag am 19. Mai bietet das EMAF in der Kunsthalle Osnabrück einen Workshop mit der Künstlerin Lotta Stöver an, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr: “Feelers, Sensors: Seismic Vibrations & Cultural Noise”

Die Erde ist niemals statisch, sondern immer in Bewegung. Daher ist die Erde natürlich auch ein Leiter (und ständiger Erzeuger) von niederfrequenten Druckwellen (Schall). In diesem Workshop werden die Teilnehmer*innen nach einer Einführung ins Thema und unter Anleitung durch die Künstlerin Lotta Stöver ihre eigenen seismischen Instrumente bauen, um mit ihnen die Vibrationen, welche die Erdoberfläche überziehen, aufzuspüren und zu fühlen. Die Teilnehmer*innen erproben ihre Instrumente in der Umgebung, können dem “kulturellen Lärm” durch die Erde lauschen, seismische Aktivitäten in Echtzeit beobachten oder die chaotische Mischung aus Erdschwingungen so verstärken, dass sie fühlbar werden.

Lotta Stöver arbeitet als Künstlerin in den Bereichen Medien, Technologien und Forschung. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit der Relation von Phänomenen und Materien zu (neuen) Technologien und wie diese sich austauschen, angleichen, widersprechen, transformieren, de/transitionieren und mutieren. Ihre Artefakte kommen zustande durch Prozesse poetischen Engineerings, digitaler Bildgebungsverfahrung, Schreiben und die Einbeziehung von Daten und Materie in einer verorteten und verkörperten Herangehensweise und stellen Fragen zu (sozialen) Normen, die von natürlichen und technologischen Umgebungen impliziert werden. Ihre Arbeiten formen sich um ein materielles Mitdenken der sozialen Domain von Technologien und resultieren in Beobachtungen, Kritik, queeren Alternativen und utopischen Entwürfen.

Bitte melde Dich für den Workshop an, per e-mail an presse@emaf.de

Picture Copyright: EMAF/ Lotta Stöver

12.04.2024 EMAF 37 - Campus

KASK RUBY ALIA RITCHY 1

Als wichtiger Treffpunkt für den künstlerischen Nachwuchs präsentiert der EMAF Campus aktuelle Projekte von Klassen führender europäischer Kunst- und Filmhochschulen. In diesem Jahr sind Klassen aus Deutschland, Belgien, Norwegen und Spanien zu Gast und stellen eigens für das Festival entwickelte Ausstellungen und Filmscreenings vor.

Die Kunsthochschule für Medien Köln präsentiert anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens eine breite Auswahl experimenteller Kurzfilme der letzten Jahrzehnte und zeigt studentische Produktionen unterschiedlicher medialer Formate: von der Web Serie zum Materialfilm, vom Found Footage Musikvideo zum autobiografischen Film.

Die Filmprogramme der Royal Academy of Fine Arts KASK aus Gent, die 2022 und 2023 von Masterstudierenden der Fachbereiche Film, Animation und Fotografie realisiert wurden, bewegen sich thematisch zwischen der Entfremdung von und dem Eintauchen in die eigene Lebenswelt.

Die Kabelvåg School of Moving Images aus Norwegen entwickelt unter dem Titel In the Belly of the Vacuum Cleaner ihre Ausstellung um das Bild des Staubsaugers, der, ähnlich wie unser Bewusstsein, die Umwelt in sich aufnimmt, sammelt und zu neuen (Un-)Ordnungen zusammenführt.

Die gemeinsame Ausstellung von Universität Osnabrück und Universidad de la Laguna Tenerife zeigt mit BLACKBIRDS SINGING IN THE DARK Perspektiven einer jungen Generation, die durch die aktuelle Präsenz von Krisen, Kriegen, sozialen Ungerechtigkeiten und gesellschaftlichen Traumata geprägt sind.

Harmony of Mindscape ist ein weiteres Projekt von Studierenden des Fachbereichs Kunst der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit Schüler *innen der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück und lässt Besucher *innen spüren, wie sie auf bestimmte Reize reagieren und wann sich diese verändern.

Alle Infos findet Ihr ab sofort unter www.emaf.de und in den kommenden Wochen hier und auf unseren social media-Kanälen!

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Akkreditierungen sind noch bis zum 19. April möglich. Viele Grüße vom Team des EMAF 2024!

03.04.2024 EMAF 37 - Ausblick auf die Filmprogramme: Artist in Focus, Expanded Media & Performances

Phil Collins Bring Down the Walls 2

Artist in Focus: Phil Collins

Wir freuen uns, Phil Collins als diesjährigen Artist in Focus zu präsentieren. Collins ist international bekannt für seine sozial engagierte Praxis an den Schnittstellen von Kunst, Politik und Popkultur. Er nutzt neben Film, Fotografie und Installation auch performative Situationen und Live-Events, um Aspekte gelebter Erfahrung und Stimmen, die häufig nicht beachtet oder unterdrückt werden, in den Vordergrund zu stellen.

In einem neu beauftragten Essay beschreibt Dominic Paterson, wie Collins „normative Medienbilder strategisch reproduziert, um diese zu stören (oder zu queeren). Seine Arbeit erkennt die Macht dieser Bilder durch die Wiederholung ihrer stark determinierenden Effekte an – eine Eigenschaft, die in der Arbeit selbst immer performativ ist: immer eine Sache von auffälligen Gesten, Demonstrationen, inszenierten Posen und Wiederholungen. Diese demonstrativen und performativen Aspekte verweisen auf so unterschiedliche Vorbilder wie Harun Farocki und Alex Bag. Collins’ Arbeit der letzten Jahre widmet sich jedoch nicht nur der Kritik und Subversion bestehender Framings, sondern vermehrt auch der kollektiven Herstellung von Bedingungen, unter denen Gemeinschaften die Räume, in denen sie als sie selbst erscheinen und auftreten, auch selbst gestalten können.”

Neben anderen Filmen aus mehr als 20 Jahren ist Bring Down the Walls (2020) zu sehen, ein Plädoyer für die Abschaffung der amerikanischen Gefängsnisindustrie und Huldigung an den Dancefloor als Ort der Transzendenz und Befreiung, sein Dokumentarmusical Tomorrow Is Always Too Long (2014), eine moderne Stadtsinfonie und Liebeserklärung an Glasgow, sowie marxism today (prologue) (2010), der durch die persönlichen Geschichten zweier ehemaliger Lehrerinnen für Marxismus-Leninismus und einer olympischen Turnerin aus der DDR die politischen und sozialen Umwälzungen nach dem Fall der Berliner Mauer beleuchtet.

Expanded Cinema & Performances

Die Kooperation mit dem Analogfilmkollektiv LaborBerlin, die im vergangenen Jahr unter dem Titel SPECTRAL. Unburdened Recollections begann, wird auch in diesem Jahr fortgeführt. Das gemeinsame Projekt hat sich der Wiederaufführung historischer Expanded Cinema-Arbeiten verschrieben und präsentiert in diesem Jahr analoge Mehrfachprojektionen und Filmperformances aus den 1960er- und 70er-Jahren. Rekonstruiert wird ein Klassiker des Expanded Cinema von Malcolm Le Grice (kuratiert von Cinzia Nistico, Filmwerkplaats Rotterdam) sowie eine jüngst restaurierte Arbeit der niederländischen Künstlerin Babeth Mondini-VanLoo (kuratiert von Simona Monizza, Eye Filmmuseum Amsterdam). Im Rahmen eines Panels werden die beteiligten Künstlerinnen und Kuratorinnen über die Wiederaufführung und Archivierung von Live-Cinema sprechen und dabei auch ethische Fragen der Rekonstruktion historischer Werke thematisieren.

Neu für das Festival entsteht außerdem Kerstin Schroedinger & Oliver Husains Live-Streaming-Performance Hypericin Yellow-Red Movie (2024), basierend auf Recherchen zu alternativen AIDS-Behandlungsmethoden in der Bundesrepublik der 1990er Jahre. Experimentelle Medizin, photochemische Prozesse sowie alte und neue mediale Übertragungsmedien gehen hier unerwartete Verbindungen ein. Die Performance wird beim Festival und auf drip-drop.tv zu sehen sein. Zur Performance wird außerdem ein Filmprogramm zu sehen sein.

Alle Infos findet Ihr ab sofort unter www.emaf.de und in den kommenden Wochen hier und auf unseren social media-Kanälen!

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Akkreditierungen sind noch bis zum 19. April möglich.

28.03.2024 EMAF 37 - Programm jetzt online

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Feelers, Sensors – der Themenschwerpunkt des EMAF 2024 geht der Frage nach, welche Rolle die sinnliche Wahrnehmung für die menschliche und nichtmenschliche Erfahrung von Welt spielt, und wie ein technologisch erweitertes Sensorium die Orientierung und Interaktion in der Welt verändert: die Welt anders teil- und mitteilbar macht.

Wir freuen uns, Euch ab sofort unser Programm präsentieren zu können! Dazu gehören die Filmprogramme zum Thema, der Internationale Wettbewerb, die Langfilm-Sektion, die Programme zum Artist in Focus und Expanded Cinema genauso wie die Ausstellungen, zahlreiche Live-Performances, Lectures, musikalische Livesets und Parties mit Gästen aus aller Welt.

Alle Infos findet Ihr ab sofort unter hier und in den kommenden Wochen auf unseren social media-Kanälen!

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Akkreditierungen sind hier noch bis zum 19. April möglich.

22.03.2024 EMAF 37 - Ausblick auf die Filmprogramme: Internationaler Wettbewerb

Vika Kirchenbauer

Die Filmprogramme des EMAF bieten auch in diesem Jahr einen breiten Überblick über die experimentelle Filmkunst – von aktuellen Kurz- und Langfilmen bis hin zu historischen Arbeiten und Expanded Cinema. Zahlreiche Künstler*innen werden anwesend sein, um ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren.

Zu sehen sind knapp 100 Filme und Filmperformances aus aller Welt. Im Zentrum der Filmprogramme steht der Internationale Wettbewerb, der kurze und mittellange Arbeiten versammelt. Inhaltlich drehen sich zahlreiche Filme um Schichtungen von Raum und Zeit und die Frage, wie wir aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen. Sie rekonstruieren historische Ereignisse, imaginieren alternative Geschichtsverläufe und lesen aus den Erinnerungen Anderer mögliche Wege in die Zukunft ab. Das Verhältnis zu Land und Territorium stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Dokumentarisch und experimentell erzählen die Arbeiten von Ursprüngen und Orientierung, von Verlust und Migration sowie vom Wohnen und Bleiben.

Messaline Raverdys Ôte-toi de mon soleil (2023) dokumentiert einfühlsam die Begegnungen mit einem älteren Mann, der ein labyrinthisches Universum aus Gesammeltem und Angesammeltem bewohnt. Zwischen der Filmemacherin und ihm entwickeln sich beim Aufräumen mäandernde Gespräche über Wissen und Erinnern, über das Erfassen und Festhalten von Welt.

Aus mündlichen Erzählungen, grob gerastertem Bildmaterial und allegorischen Tableaus rekonstruiert Monica Maria Moraru in I Am Also Part of the Three Turns (2024) zwei rumänische Landschaften, die zeitgleich von Naturkatastrophen betroffen waren. Persönliche Verluste und Improvisationen mit dem, was geblieben ist, überschneiden sich mit der staatlich gewollten Zerstörung von Raum und Errichtung neuer, gebauter Landschaften.

Vika Kirchenbauers Essay-Performance-Video COMPASSION AND INCONVENIENCE (2023) befasst sich mit den ersten öffentlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in London Mitte des 18. Jahrhunderts. In einer Abfolge performter Szenen werden historische Quellen neu gelesen und in Bezug auf die institutionellen Bedingungen, unter denen heute Kunst sichtbar wird, zum Sprechen gebracht.

Alee PeoplesHey Sweet Pea wendet sich humorvoll und spielerisch dem Verschwinden zu. Zwischen reenacteten Mailboxnachrichten der eigenen Mutter und Anleihen beim Jugend-Sci-Fi Die Unendliche Geschichte öffnet sich ein Erzählraum, der das ganz reale Voranschreiten des Nichts, die Zerstörung unserer Umwelt, aber auch den Verlust von Nahestehenden zu fassen versucht.

Mit weiteren Arbeiten von: Razan AlSalah, Tolia Astakhishvili & James Richards, Boris Dewjatkin, Carl Elsaesser, Ismaël Iken, Mira Klug & Johannes Gierlinger, OJOBOCA, Peng Zuqiang, Leonardo Pirondi, Martyna Ratnik, Messaline Raverdy, Steve Reinke, Ann Carolin Renninger, Margaret Salmon & Maria Fusco, Reiji Saito, Clare Samuel, Deniz Şimşek, Jordan Wong, Xin Shen, Yu Wang, Micah Weber und Chris Zhongtian Yuan.

Als Artist in Focus wird in diesem Jahr Phil Collins zu Gast sein. Mehr zu seinem Programm und unseren Planungen zu Expanded Cinema und Performances beim EMAF 2024 erfahrt Ihr in unserem nächsten Newsletter.

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Akkreditierungen sind noch bis zum 19. April möglich.

Still: COMPASSION AND INCONVENIENCE, © Vika Kirchenbauer und VG Bild Kunst

07.03.2024 EMAF 37 - Die Ausstellung "Feelers, Sensors"

Rita Marcedo

Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung des EMAF, die bis zum 26. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein wird, trägt den Titel Feelers, Sensors (Fühler, Sensoren). Sie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Sinneswahrnehmung und den von ihr erschlossenen Umgebungen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI). Der Begriff „KI“ bezieht sich auf die Fähigkeit von Computern, sensorische Informationen so aufzunehmen und zu verarbeiten, dass sie der menschlichen Wahrnehmung der Welt ähneln. So werfen die Arbeiten in der Ausstellung insbesondere Fragen dazu auf, welche Rollen Technologie im Zusammenhang von Wahrnehmung, Erleben und Sinnstiftung spielen und in Zukunft einnehmen könnten.

Sie zeigt Arbeiten von Caitlin Berrigan, Erik Bünger, Nieves de la Fuente Gutiérrez, Aay Liparoto, Rita Macedo, mots (Daniela Nedovescu und Octavian Mot), Tanita Olbrich, Pedro Oliveira und Lotta Stöver.

Die Künstler*innen der Ausstellung betrachten einerseits maschinelle Wahrnehmung, darüber hinaus untersuchen sie auch die menschlichen Sinne und ihre verschiedenen Wahrnehmungsformen sowie die Wahrnehmungsfähigkeiten von Pflanzen und Tieren.

Den Ausgangspunkt von Rita Macedos Science-Fiction-Öko-Dystopie Farewell recording for an observer of an unknown time and place beispielsweise bildet das sogenannte “Invasive Landscape Phenomenon” (“Invasives Landschafts-phänomen”), eine mysteriöse, sich ausbreitende Krankheit. Dieses Leiden, das an eine dissoziative Traumareaktion erinnert, hat sich in einer Welt entwickelt, die am Rande des ökologischen Zusammenbruchs steht und in der sinnliche Erfahrungen aus erster Hand durch eine mediale Alternative zur physischen Präsenz ersetzt wurden. Die Stimme der Erzähler*in trägt die Betrachter*innen fortlaufend durch das sich entspinnende Narrativ und verwebt darin essayistische Exkurse zu Kapitalismus, Umweltzerstörung, technologischem Fortschritt und Tod.

Mehr Infos zur Ausstellung findet Ihr hier.

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Akkreditierungen sind noch bis zum 19. April möglich.

Viele Grüße vom Team des EMAF 2024!

Picture Copyright: Rita Macedo

15.02.2024 EMAF 37 - Akkreditierungsstart

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Am 24. April beginnt in Osnabrück das 37. European Media Art Festival. Wir freuen uns darauf, fünf Tage lang wieder zum internationalen Treffpunkt für Künstler*innen, Kuratierende, Forschende, Studierende und Film- und Kunstinteressierte zu werden.

Ab sofort können sich Film- und Kunstprofessionals hier für den Besuch des Festivals anmelden.

Die Akkreditierung berechtigt zum freien Eintritt in alle Filmprogramme, die Ausstellungen, Performances, Talks und den EMAF Campus. Akkreditierungsschluss ist der 19. April. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Für Pressevertreter*innen entfällt die Akkreditierungsgebühr - wenden Sie sich bitte vorab an presse@emaf.de, auch wegen vergünstigter Hotelkonditionen.

Details zum Programm gibt es hier in den kommenden Wochen.

Wir freuen uns auf deinen Besuch!

30.01.2024 EMAF 37 - Das Thema "Feelers, Sensors"

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Um uns in der Welt zu orientieren, stehen wir empfindend und wahrnehmend mit ihr in Verbindung. Wir tasten sie mit den Sinnen ab, justieren damit auch unsere Nähe zu und Distanz von Anderen. In Filmen, Installationen, Soundarbeiten, Performances und Wortbeiträgen geht der Themenschwerpunkt Feelers, Sensors in diesem Jahr der Frage nach, welche Rolle die sinnliche Wahrnehmung für die menschliche und nichtmenschliche Erfahrung von Welt spielt, und wie ein technologisch erweitertes Sensorium die Orientierung und Interaktion in der Welt verändert, sie anders teil- und mitteilbar macht.

Wir beobachten eine zunehmende Privatisierung von Raum, die sich auch in unserem sinnlichen Bezug zur Welt äußert, etwa wenn wir uns durch Noisecancelling von störenden äußeren Reizen abschotten. Online-Kommunikation, wie auch „smarte“ oder „sensible“ Technologien, verändern die Art und Weise, wie wir über unsere Sinne miteinander in Kontakt treten, und werfen dabei die Frage auf, welche Formen der Inklusion oder Entfremdung sie befördern. Gleichzeitig können Formate im physischen Raum – von Gruppenmeditationen bis hin zu Demonstrationen – sinnliche und emotionale Erfahrungen vergemeinschaften oder organisieren.

Welche Herausforderung bedeutet schließlich auch die Empfindungsfähigkeit anderer Lebewesen für das menschliche Selbstverständnis und die Verantwortung für ihre Lebensräume? Was oder wer wahrgenommen, öffentlich gesehen oder gehört wird, ist eine politische Frage. Wie kann Leid mitteilbar bleiben, das die individuelle Wahrnehmungsfähigkeit übersteigt oder das Sprechen paralysiert? Wie entwickeln wir sensiblere Fühler und gerechtere Sensoren?

Zum Themenschwerpunkt entstehen eine Ausstellung und drei Filmprogramme, die durch weitere Live-Formate wie Performances, Workshops und Gespräche begleitet und interaktiv erweitert werden. Sie sollen als Räume für Begegnung und Austausch dienen.

Mehr Infos gibt es hier Wir freuen uns, Euch in den kommenden Monaten weiter über die Vorbereitungen zum 37. EMAF auf dem Laufenden zu halten und senden beste Grüße vom EMAF Team 2024!

12.01.2024 EMAF 37 - Herzlich Willkommen, Tanja Horstmann!

Tanja Horstmann

Unzählige Arbeiten haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten erreicht. Vielen Dank dafür! Nun ist unsere Einreichplattform geschlossen und unsere Kommission und die Kurator*innen sind mitten in der Sichtung für das 37. European Media Art Festival.

Zum Jahresbeginn möchten wir eine Veränderung im Führungsteam des European Media Art Festivals ankündigen: Zum 1.5.2024 übernimmt Tanja Horstmann die Geschäftsführung des Festivals. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Festivalarbeit, unter anderem für die Berlinale, und im Projektmanagement für Träger wie das Arsenal – Institut für Film und Videokunst, wird Tanja Horstmann in den kommenden Jahren die Geschäfte des EMAF übernehmen und gemeinsam mit der Künstlerischen Leiterin Katrin Mundt weiterentwickeln. Horstmann tritt die Nachfolge von Ko-Festivalleiter Alfred Rotert an, der das Festival vor gut vier Jahrzehnten mitbegründet und seitdem mitgestaltet hat und der im Mai in den Ruhestand geht.

„Wir freuen uns, mit Tanja Horstmann eine geeignete Nachfolgerin für Alfred Rotert gefunden zu haben. Ihre umfassende Festivalerfahrung und enge Verbundenheit mit der unabhängigen Filmkultur haben uns im Auswahlverfahren sehr überzeugt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!”, so Katrin Mundt für den Vorstand des EMAF-Trägervereins.

Tanja Horstmann hat Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Ab 2001 arbeitete sie für das Internationale Forum des Jungen Films, 2006 wechselte sie ins Film Office der Berlinale. Für das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. war sie in verschiedenen Aufgabenbereichen tätig. Von 2007 – 2022 unterstützte sie die Sektion Forum der Berlinale bei der Filmauswahl. Seit 2011 war sie als Projektleiterin für verschiedene Film- und Veranstaltungsreihen zuständig, die im Arsenal, im Zeughauskino am Deutschen Historischen Museum Berlin und im Kulturquartier silent green durchgeführt wurden. Des Weiteren betreut sie seit 2003 das von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt geförderte Künstlerinnenprogramm, das in zweijährigem Turnus im Kino Arsenal präsentiert wird.